Interview mit Gaby Rettig

Redaktion: Frau Rettig, was hat Sie dazu bewogen, trotz Corona nach Budapest zu kommen?
Frau Rettig: Aktuelle Zahnschmerzen und Termine. Es hat sich schon abgezeichnet, dass man was tun muss. Bei mir ging es jetzt um eine Erstbehandlung. Auf die Donau Dental wurde ich durch den Werbespot im Fernsehen aufmerksam. Und dann habe ich im Internet recherchiert, mir auch die anderen Kliniken angeguckt, aber Donau Dental waren die ersten und einzigen, die ich gefunden habe, die auch Partnerzahnärzte in Deutschland hatten.
Dann hatte ich den Kontakt aufgenommen und sollte bereits Anfang September zur ersten Vorbesprechung hin, was wegen Corona nicht geklappt hat. Am 1. September wurde ja die Grenze zugemacht, mein Termin wäre am 3. September in Budapest gewesen, und ich bin dann nach Berlin zu einer Voruntersuchung beim dortigen Partnerzahnarzt der Donau Dental gefahren. Mein Problem war, dass ich für November, Dezember keinen Urlaub mehr kriege, dann wäre es erst Januar geworden, deshalb musste ich unbedingt jetzt noch im Oktober nach Ungarn.
Ich habe gesagt: “Wenn ihr die Behandlung machen könnt, den Narkosearzt für den Dämmerschlaf beschafft, dann stehe ich nächste Woche bei euch pünktlich auf der Matte.”
Redaktion: Wie haben Sie das gemacht?
Frau Rettig: Auf der Website des Auswärtigen Amtes stand der Link, wie man die Sondergenehmigung beantragt. Ich habe das runtergeladen und ausgefüllt, Freitag abends um 22 Uhr losgeschickt und eine halbe Stunde später hatte ich die Sondergenehmigung aus Ungarn. Dann habe ich das Dokument, das ja auf Ungarisch kam, an die Klinik geschickt und gefragt, ob das überhaupt eine Genehmigung ist, was ich da bekommen habe. Ich bekam die Antwort „Ja, das ist eine“, und dann habe ich am Mittwoch den ersten Coronatest hier in Duisburg gemacht und mich gleichzeitig am Frankfurter Flughafen für den Abflugtag am Sonntagmorgen zum 2. Coronatest angemeldet. Den habe ich dann um 9 Uhr morgens am Sonntag am Frankfurter Flughafen machen lassen und als ich dann um 15 Uhr in Budapest gelandet bin, hatte ich, bis ich am Budapester Flughafen den Schalter gefunden hatte, das Ergebnis schon per Email auf meinem Smartphone. Außerdem hatte ich im Vorfeld von der Klinik die Bescheinigung auf Ungarisch und Deutsch bekommen, dass bei mir eine dringende Behandlung ansteht, aber die Behörden wollten mir zunächst eine Quarantäne auferlegen. Durch Vorlegen meiner 2 Negativtests und Glaubhaftmachung meiner Zahnbehandlung sowie Vorlegen meines Rückflugtickets bereits am kommenden Freitag wurde mir dann aber die Quarantäne komplett erlassen. Ich hatte den Behörden auch zugesagt, dass ich mich nur zwischen Zahnklinik und Hotel bewegen werde und das war ja auch glaubhaft, denn nach einem Dämmerschlaf macht man keine großen Expeditionen in die Stadt.
Redaktion: Und wie ging‘s dann weiter?
Frau Rettig: Ich hatte mich für die Fahrt mit dem Taxi zum Hotel entschieden, was sehr einfach war und mit 21 Euro auch nicht zu teuer. Das Hotel hatte ich selbst gebucht, weil mir eine Direktbuchung im Internet angesichts der Kurzfristigkeit und meines speziellen Zeitdrucks, da ich ja im November und Dezember keinen Urlaub mehr bekomme, schneller erschien. Das nächste Mal werde ich das Reiseangebot der Klinik annehmen und das von denen organisieren lassen, denn leider war mein gebuchtes Apartment-Hotel bei der Ankunft geschlossen. Die hatten jedoch ein Partnerhotel um die Ecke, wo für mich gleich ein Upgrade durchgeführt wurde und meine bestehende Buchung komplett übernommen wurde, und so konnte ich dort ins Hotel. Montag morgens stand ich dann bei der Donau Dental wie angekündigt auf der Matte zur großen Freude des gesamten Personals, weil ich nun seit längerem die erste Patientin aus Deutschland war. Es wurden alle Abdrücke gemacht, der Dämmerschlaf vorbereitet und am Dienstagmorgen um 9 Uhr ging dann meine Behandlung los. Ab zehn nach neun weiß nichts mehr und irgendwo gegen 12 wurde ich geweckt und man sagte mir, ich sei fertig. Ich hatte überhaupt keine Schmerzen, es wurde gar nicht dick, auch danach keine Schmerzen, obwohl alle vorhandenen Restbestände meiner Zähne gezogen wurden, zum Teil sogar chirurgisch entfernt werden mussten. Den Rest der Zeit erholte ich mich im Hotel, konnte mich in den umliegenden Aldis, Lidls, Coops und Spar-Märkten – alles in Lauf nähe – bestens mit Tütensuppen und Kartoffelpüree eindecken, das ich mir im Hotelzimmer problemlos zubereiten konnte. Etwas anderes konnte ich ja nach meiner Behandlung nicht mehr essen. Jetzt muss ich noch warten, bis die selbstauflösenden Fäden in den nächsten Tagen verschwinden und dann kann ich die von Donau Dental mir übergebene provisorische Prothese einsetzen. Sollte es Schwierigkeiten geben, kann ich ja jederzeit nach Düsseldorf zu der Partnerzahnärztin der Donau Dental gehen. Das war mir ganz wichtig, dass da ein Partnerzahnarzt ist, das ist das Allerwichtigste, dass man hier einen Ansprechpartner Vorort hat.
Redaktion: Und wie verlief Ihre Rückfahrt? Mussten Sie in Quarantäne?
Frau Rettig: Am Mittwoch hat die Klinik für mich einen Coronatest in Budapest organisiert, sodass ich am Freitagmorgen das Ergebnis bekam und mit dem weniger als 48 Stunden alten Test dann nach Deutschland zurückfliegen konnte. Ich bin Lufthansa geflogen, da wurde nur das Onlineboarding und der Personalausweis gecheckt und auch in Frankfurt war keine Kontrolle, sodass ich meinen negativen Test gar nicht vorzeigen brauchte. Allerdings ist im Flugzeug die Aussteigerkarte auszufüllen, die dann über die Behörden an die Gesundheitsämter weitegeleitet wird, insofern ist es schon wichtig, den negativen Test zu haben. Daher habe ich den ungarischen Test eingescannt und auf der Website meines Gesundheitsamtes in Duisburg hochgeladen und 2 Stunden später die Bestätigung bekommen, dass ich von der Quarantäne befreit bin.

So konnte ich ohne Schmerzen und ohne jede Quarantäne meine Zahnbehandlung in Budapest auch in diesen Zeiten durchführen, die dringend notwendig war – und dürfte wohl um die 10.000 bis 15.000 Euro im Vergleich zu Deutschland sparen. Auch geht das alles in nur drei Terminen, während ich hier in Deutschland geschätzt 30 Mal beim Zahnarzt vorstellig werden müsste, allein für eine Wurzelbehandlung hier in Duisburg hatte ich 8 Termine, da ist die Lösung mit Ungarn schon besser, das ist unbezahlbar. Ich würde jederzeit wieder alle Schwierigkeiten angehen, um die Behandlung in der Donau-Dental Klink durchführen lassen zu können.