Zahnfehlstellungen bei Erwachsenen- Warum bekommen wir wieder schiefe Zähne?

Man kennt es hauptsächlich aus seiner Jugend: Zahnspangen, um schiefe Zähne in die richtige Position zu bringen. Jedoch kommt es im Alter zwischen 30 und 50 Jahren häufig erneut zu Fehlstellungen. Diese sind nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern können auch zu funktionellen Störungen und psychischen Probleme führen, wenn man sich beispielsweise für sein Lächeln schämt. Aber keine Sorge, Zahnkorrekturen sind in jedem Alter möglich!

Ursachen

Die Ursachen für Zahnfehlstellungen sind vielfältig: Manche Menschen neigen zu nächtlichem Zähneknirschen und bräuchten eine speziell angefertigte Aufbiss-Schiene, ein zu enger Kiefer bewirkt, dass die Zähne nicht genügend Platz haben und sich verschieben, nicht zuletzt gibt es einen altersbedingten natürlichen Zahnabrieb, der den sogenannten physiologischen Mesialdrift zur Folge hat. Hierbei verkürzt sich der Zahnbogen im Laufe des Lebens, da beim Kauen die Zahnkronen abgerieben werden. Die Zähne wandern dann natürlicherweise zur Kiefermitte, um Lückenbildung zu vermeiden. So kommt es zu Verschiebungen im unteren Frontzahnbereich. Darüber hinaus bewirken Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis den Rückzug von Knochen und Zahnfleisch, so dass die Zähne nicht mehr fest im Kiefer verankert sind, sondern kippen und wandern, im schlimmsten Fall sogar ausfallen. Aber auch Fehlbelastungen durch Wangen/Zunge und die fehlende Auslastung der Zähne, da wir kaum noch harte Lebensmittel kauen, begünstigen Zahnfehlstellungen.

Risiken

Zu den Folgen von Zahnfehlstellungen gehören die Abnutzung der Kauflächen durch Fehlbelastung, Verspannungen im Nacken, Zähneknirschen, Sprachfehler, Gelenkschmerzen, Tinnitus, übermäßige Plaquebildung in den durch die schiefen Zähne entstandenen Zwischenräumen und ein erhöhtes Risiko für Parodontitis und Karies.

Behandlung/Prävention

Menschen, die von Zahnknirschen betroffen sind, können sich beim Zahnarzt eine individuelle Aufbiss-Schiene nach einer Abdrucknahme des Kiefers anfertigen lassen, bei einem zu schmalen Kiefer gibt es die Gaumennahterweiterung. Für kleinere, ästhetisch störende Zahnfehlstellungen wird die sogenannte ,,Aligner‘‘-Therapie mit transparenten, individuell angepassten Zahnschienen empfohlen. Die offensivere Methode wäre eine feste Zahnspange, hierbei können Zahnkorrekturen je nach Art der Fehlstellung einige Monate bis Jahre dauern. Als stabilisierende Maßnahme, damit die Zähne nach der Korrektur langfristig gerade bleiben, empfehlen wir Retainer (dünner Draht, hinter den Zähnen angebracht). Wie immer gilt: Regelmäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchung zur Früherkennung von Knirschen und Zahnerkrankungen sind zwingend notwendig!

Kosten

Korrekturen werden im Regelfall nur bis zum 18. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen, bei unfallbedingter Zahnverschiebung wird oft eine Ausnahme gemacht. Darüber hinaus beteiligen sich Krankenkassen nur in extrem schweren Fällen an den Kosten der Zahnkorrektur (z.B., wenn ein chirurgischer Eingriff notwendig ist). Auf keinen Fall sollten Sie selbst Hand anlegen oder an einer Behandlung sparen, denn diese ist oft die einzige Möglichkeit, um Schmerzen oder größeren Schäden vorzubeugen.