Zahnpulver, Zahntabletten und Co.- Diese Zahncreme-Alternativen gibt es!

Ersatzprodukte für Zahnpasta sind mittlerweile in den meisten Drogerien zu finden. Die Gründe für die Benutzung von Zahntabletten, Zahnpulver und Co. sind dabei vielfältig. Ob aus Umweltschutz, Geschmacksvorlieben oder Kritik an den Inhaltsstoffen der herkömmlichen Zahncreme- Menschen suchen nach Alternativen und greifen nicht zuletzt auf Hausmittel zurück. Wir haben die gängigen Alternativ-Produkte mit ihren jeweiligen Vor- und Nachtteilen aufgelistet.

Woraus besteht eigentlich Zahncreme?

Zu den Inhaltsstoffen unserer handelsüblichen Zahnpasta gehören neben Geschmacksstoffen und Feuchthaltemitteln, die für die Frische im Mund sorgen, auch Stabilisatoren, Schaumbildner, Putzkörper wie Silikat-Verbindungen und Schlämmkreide. Letzteres poliert die Zähne. Außerdem befindet sich oft Natriumlaurylsulfat und Fluorid* in der Zahnpasta.

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Im Vergleich: Zahnpulver und Zahntabletten

Zahnpulver besteht aus einer Kombination unterschiedlicher Pflanzenextrakte, dazu gehören oftmals Pfefferminze, Heilkreide, Tonerde, Rosmarin, Zitrone, Birkenzucker und Thymian. Diese erlesene Zusammensetzung wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und remineralisierend, außerdem wird das Zahnfleisch gestärkt. Zur Anwendung wird die angefeuchtete Zahnbürste in das Pulver getunkt. Allerdings wurde Zahnpulver nicht mit dem ADA-Gütesiegel versehen und unter Umständen können die Zähne bei einer regelmäßigen Anwendung abgeschliffen werden.

Zahntabletten oder auch Dent-Tabs werden zerkaut, bis eine schäumende Paste im Mund entsteht, welche das übliche Zähneputzen mit der Zahnbürste ermöglicht. Zu den Vorteilen zählt, dass Zahntabletten im Unterschied zu vielen herkömmlichen Zahnpasten ohne Emulgatoren, Feuchthalte- und Bindemittel sowie Konservierungsstoffe auskommen. Außerdem wurden sie mit dem zertifizierten Naturkosmetik-Siegel ausgezeichnet. Stiftung Warentest hat jedoch unter anderem kritisiert, dass Zahntabletten zu wenig Fluorid pro Tablette beinhalten und damit die Kariesschutzwirkung eingeschränkt sein könnte. Darüber hinaus ist die Verwendung von Zahncreme günstiger als die von Zahntabletten.

Verbreitete Hausmittel im Test: Aktivkohle, Salz, Natron und Kokosöl

Aktivkohle adsorbiert Schmutzpartikel, Giftstoffe und Bakterien und ist deshalb Bestandteil vieler Zahnpflegeprodukte. Außerdem werden durch die grobkörnige Konsistenz Überreste von Rotwein, Tee oder Kaffee abgetragen. Aktivkohle ist als Pulver oder in Kapselform erhältlich. Jedoch sollte man auf die Qualität der Aktivkohle achten: Sie sollte nicht den krebserregenden Rohstoff PAK enthalten.

Das Hausmittel Natron ist in jedem Discounter erhältlich und wird wie Zahnpulver verwendet. Natron wirkt antibakteriell, sorgt zunächst für die Aufhellung des Zahnschmelzes, schützt gegen Säure und löst Zahnbelag. Allerdings dauert es etwas, bis man sich an den Geschmack gewöhnt.

Vorsicht: Sowohl bei Natron als auch bei Aktivkohle wird der Zahnschmelz bei einer regelmäßigen Nutzung abgeschliffen, da seine Schutzschicht beschädigt wird. Dadurch steigt das Risiko einer Karies-Erkrankung! So empfehlen Zahnärzte auf eine regelmäßige Anwendung von Natron oder Aktivkohle bei der Zahnpflege zu verzichten.

Gleiches gilt auch für Salz trotz seiner desinfizierenden Eigenschaften.

Bei Kokosöl gibt es jedoch weder Nebenwirkungen für den Zahnschmelz noch für das Zahnfleisch. Eine tägliche Anwendung ist aufgrund seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung zu empfehlen. Es kann zwischen einer cremigen Ölvariante und dem Öl als Flüssigkeit gewählt werden, wobei man letzteres eine Viertelstunde einwirken lassen sollte, bevor man den Mund ausspült. Dafür genügt ein halber Teelöffel pro Tag.

Wunderwirkung von Miswakzweigen

Die Zweige des afrikanischen Miswakbaums enthalten Inhaltsstoffe mit antibakterieller, krampflösender und entzündungshemmender Wirkung und schützen gegen Gingivitis (Zahnfleischentzündung). Wenn Sie für mehrere Minuten auf dem Holz kauen, werden ebendiese Inhaltsstoffen freigesetzt und die Zähne gesäubert.

 

Achtung: Die oben genannten Alternativ-Produkte garantieren u.U. keinen adäquaten Ersatz für jede pflegende Wirkung einer Zahncreme, die für die Zahngesundheit notwendig ist. Wenn beispielsweise auf Fluorid verzichtet wird, könnte der Schutz gegen Karies eingeschränkt sein. Besprechen Sie sich also sicherheitshalber immer mit Ihrem Zahnarzt und verzichten Sie nicht auf die halbjährliche professionelle Zahnreinigung.